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Frauengesundheit: Unterschiede verstehen und Tabus brechenMarch 8, 2024

Gesundheit ist nicht bei allen Menschen gleich: Es gibt zahlreiche Unterschiede in der Gesundheit von Frauen und Männern, diese sind mittlerweile gut untersucht und belegt. Auch innerhalb der Geschlechtergruppen gibt es große Unterschiede. Doch wieso ist es überhaupt so wichtig, diese zu verstehen und anzugehen?

Benachteiligung in der Forschung und Praxis

Abweichungen werden noch immer nicht ausreichend berücksichtigt – oftmals fängt das bereits in der Pharmaforschung an. Bis vor Kurzem galt der Mann noch als Standard in der Medizin, Frauen wurden in der Vergangenheit gar von Medikamentenstudien ausgeschlossen. In Deutschland ist es mittlerweile gesetzlich festgelegt, dass Medikamente, die für Frauen und Männer bestimmt sind, auch an Frauen und Männern erprobt werden. Werden die Medikamente nicht ausreichend getestet, so kann es gefährliche Konsequenzen haben: Die gleiche Dosis eines Medikaments kann bei Frauen zum Beispiel zu unerwarteten Nebenwirkungen führen, die im Beipackzettel nicht aufgelistet wurden. Mit mehr Aufmerksamkeit rund um Gendermedizin werden solche Aspekte nun stärker in Betracht gezogen.

Gleichzeitig werden gewisse Erkrankungen in der Gesellschaft immer noch oft als „männlich“ oder „weiblich“ angesehen. So unterschätzen Frauen zum Beispiel ihr Erkrankungsrisiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, obwohl 2020 37% aller Todesfälle bei Frauen auf eine solche zurückzuführen waren. Zum Teil hat dies auch damit zu tun, dass sich die Symptome bei Erkrankungen zwischen Frauen und Männern unterscheiden. Es ist umso wichtiger, Ärzt:innen und Patient:innen für die unterschiedlichen Symptome zu sensibilisieren.

Fehlender Diskurs von Tabuthemen

Es gibt viele Gründe dafür, dass diese Unterschiede immer noch nicht wahrgenommen werden, und Frauen teilweise immer noch in der Medizin benachteiligt werden. So gibt es immer noch Gesetze, die auf einer paternalistischen Weltanschauung basieren und Frauen Eigenverantwortung absprechen, so zum Beispiel § 218 StGB, oder Teile des § 10 HWG. Auch in der Medizin und Gesellschaft spiegelt sich diese Wahrnehmung oftmals wider.

Die lange „Abwesenheit“ der Frauen in der Forschung hat auch dazu geführt, dass bei vielen Krankheiten, die ausschließlich Frauen betreffen, aktuell oftmals noch die Erfahrung fehlt, was dazu führen kann, dass – trotz Beschwerden und zum Teil starken Schmerzen – es mehrere Jahre dauern kann, bis eine Diagnose festgestellt wird. So kann es zum Beispiel bei einer Endometriose im Durchschnitt siebeneinhalb Jahre bis zur Diagnosestellung dauern.

Denn wenn wir über Frauengesundheit sprechen, so müssen wir auch den Aspekt der Tabuisierung erwähnen. Themen wie PMS, Blutungen und Regelschmerzen werden in der Gesellschaft oftmals immer noch als Tabuthemen behandelt. Auch das Thema Verhütung und Notfallverhütung wird in der Öffentlichkeit noch nicht ausreichend diskutiert. Dies, untermauert von Gesetzen, die barrierefreie Kommunikation einschränken, kann dazu führen, dass wichtige Informationen für die eigene Entscheidungsfindung in diesem Rahmen schlicht fehlen.

Doch Tabusiering betrifft auch Männergesundheit. So gibt es immer noch viele Bereiche, über die weniger gesprochen wird, wie zum Beispiel psychische Probleme. Auch das hat Konsequenzen: Es wird angenommen, dass Depressionen bei Männern unterdiagnostiziert sind, obwohl sie vergleichbar häufig davon betroffen sind wie Frauen.

Ein Anspruch der Gesundheitskommunikation sollte demnach auch sein, bestehende Tabus rund um Gesundheit zu durchbrechen. Auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen, aufklären und über die Unterschiede sowie deren Wichtigkeit informieren.

Nur durch zielgerichtete Kommunikation rund um Gendermedizin können wir weiter Sichtbarkeit für tabuisierte Themen schaffen. Dafür müssen wir uns auch auf den höchsten Ebenen der Politik einsetzen.”

Natalia Melenteva

Account Executive

Gesundheitskommunikation bei BCW

Genau da setzt unsere Health Solution bei BCW Germany an. Unsere Mission ist es, langfristige und positive Veränderungen im Gesundheitssektor zu schaffen. Dabei schlagen unsere Herzen besonders für die Themen Gleichberechtigung und Inklusion.

Wir begleiten unsere Kund:innen unter anderem bei Schritten wie Gesetzesänderungen, Stakeholder-Ansprachen sowie einer konsequenten Ansprache in den Medien und auf Social Media – für eine nachhaltige Aufklärung, Sensibilisierung und Enttabuisierung. Dabei setzen wir auf einen integrierten Multichannel-Ansatz und arbeiten eng mit unseren PA und Corporate Expert:innen zusammen. So sorgen wir gemeinsam mit unseren Kund:innen Schritt für Schritt für mehr Gendergerechtigkeit im Health Sektor.

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