Wir haben zusammen mit Angelini Pharma eine Kampagne für mehr Gendergerechtigkeit in der Pharma- und Gesundheitsbranche angestoßen. Das generierte nicht nur viel öffentliche Aufmerksamkeit, sondern führte nun auch zur Änderung des Heilmittelwerbegesetzes.
Seit dem 27.12.2023 ist die Verwendung gendergerechter Sprache im Pflichttext von Werbetexten gesetzlich vorgeschrieben. „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke“, muss es jetzt heißen.
Im Zentrum der Kampagne stand zunächst eine mutige Aktion: Als erstes Unternehmen strahlte Angelini Pharma 2021 zwei Werbespots mit gendergerecht formuliertem Pflichttext aus – anstelle des seit Jahrzehnten vorgeschriebenen generischen Maskulinums. Der Großteil der Berufstätigen in der Pharma-Branche ist aber weiblich. Durch die Verwendung einer gendergerechten Sprache sollten Frauen in Gesundheitsberufen sichtbar gemacht werden.
BCW beriet und begleitete Angelini Pharma kommunikativ. So informierte die Agentur Influencer:innen aus den Bereichen Feminismus, LGBTQAI+ sowie Medizin und Pharma, um eine Debatte auf Social Media anzuregen. Daneben erfolgte eine breite Medienansprache, die weiteres Scheinwerferlicht auf die Aktion richtete. Zusätzlich wurde eine Petition zur Anpassung des Pflichttextes eingereicht – mit Erfolg: Am 27.07.2023 trat die Änderung des Heilmittewerbegesetzes in Kraft. Unter Berücksichtigung einer 5-monatigen Übergangsphase muss der geschlechtergerecht formulierte Pflichtsatz seit dem 27.12.2023 in allen Texten der Arzneimittelwerbung verwendet werden.